Geschichte: Ab 1764 erschloss Graf Karl Maximilian von Ostein, ein Neffe des Mainzer Erzbischofs, mit dem Bau eines Jagdschlosses und einer Zufahrtsallee die bewaldete Berghöhe. Der Besitz war eigentlich als Jagdwald gedacht. Von 1774 bis 1777 ließ der Graf - quasi als Vorläufer der Rheinromantik - eine Reihe von Holzbauten errichten, die in Bezug zur eindrucksvollen landschaftlichen Situation gesetzt wurden. Es entstanden ein Bauernhaus, eine Eremitage und ein Kohlenmeiler, die das einfache Leben in der Abgeschiedenheit darstellten und Besuchern als Ausflugslokale dienten. Von 1787 bis 1791 folgten nach Plänen des französischen Architekten Francois Ignace Mangin mehrere Steinbauten. An besonders markanten Aussichtspunkten wurden ein Rundtempel, die Rossel, der Rittersaal sowie Zauberhöhle mit Zauberhütte erbaut. In erster Linie war diese Inszenierung der Landschaft dem Graf und seinen Gästen vorbehalten, aber zu bestimmten Terminen kam auch die Bevölkerung in ihren Genuss.
Heute:Lange Zeit interessierte sich niemand für den Erhalt der Reste. Nach Aufnahme der Region in die Liste des Weltkulturerbes besinnt man sich ihrer wieder. Die Holzbauten sind mittlerweile alle verschwunden, doch von den Steinbauten sind zwei fast vollständig, die anderen in Resten erhalten. Beginnend an der Bergstation der Rüdesheimer Seilbahn, führt ein Weg am Rande des Berges über dem Rheintal entlang. In der Nähe des Niederwalddenkmales findet man die Säulenstümpfe des Tempels. Ob eine Initiative zum Wiederaufbau Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Der Weg berührt dann die Aussichtspunkte Naheblick und Hunsrückblick und die Standorte der ehemaligen Holzbauten. Es folgt die Rossel, eine künstliche Ruine, von der herunter man einen grandiosen Blick ins Rheintal und auf das Binger Loch hat. Ein Abzweig führt zum Rittersaal, von dem nur noch Grundmauern erhalten sind (Blick auf Trechtingshausen und Burg Reichenstein). Als nächstes erreicht man die Zauberhöhle mit der Zauberhütte. In letztere gelangte man früher nur durch den gewundenen Gang der Zauberhöhle, in der ein Zauberer aus Stein saß. Am Ende des Ganges öffneten sich aus den drei Fenstern der Zauberhütte Sichtachsen zu Aussichtspunkten auf der anderen Rheinseite. Beide sind wieder zugänglich und die Sichtachse zur Burg Rheinstein ist ebenfalls wieder hergestellt. Schließlich erreicht man das Jagdschloss von dem die schnurgerade Allee zurück zum Ausgangspunkt führt.
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