Der Lilienstein ist einer der markantesten Berge in der Sächsischen Schweiz in Sachsen. Der Lilienstein ist der einzige rechtselbische Tafelberg und stellt das Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz dar.
Der Lilienstein befindet sich 15 km östlich von Pirna und 5 km westlich von Bad Schandau. Direkt am Fuße befindet sich die kleine Ansiedlung Ebenheit, welche zur nahen Stadt Königstein gehört. Gegenüber – auf der anderen Elbseite – befindet sich die markante Festung Königstein, die größte Bergfestung Europas. An 3 Seiten wird der Berg von der Elbe umflossen, welche hier eine 180°-Schleife beschreibt.
Archäologische Grabungen ergaben eine frühe jungsteinzeitliche Besiedlung im 6. bis 9. Jahrhundert v. Chr., es fanden sich Steinbeile und Äxte. Auch bronzezeitliche Funde sind bekannt.
Eine erste urkundliche Nennung des Liliensteins erfolgte 1379, er wurde als "Ylgenstein" bezeichnet, aus dieser Zeit stammt vermutlich die Felszeichnung eines Kreuzes am Südaufstieg. Bereits im hohen Mittelalter (um 1200) gab es eine kleine böhmische Burg auf dem Lilienstein. Ebenso wie der Königstein kam auch der Lilienstein im Gefolge der Dohnaischen Fehde um 1402 in den Besitz der Markgrafen von Meißen, der späteren Herzöge und Kurfürsten von Sachsen. Wurde noch 1406 eine Burgbesatzung erwähnt, verfiel die Burg in den nachfolgenden Jahrzehnten und wurde wohl um 1550 aufgegeben. Aus dieser Zeit wurden bei Grabungen im Jahr 1894 noch Reste von steinernen Tor- und Fensterstürzen sowie Keramik gefunden.
1708 erstieg August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, den Berg und ließ dazu Stufen auf der Südseite schlagen. Daran erinnerte ein heute verschwundener Obelisk an der Ostseite des Liliensteins. Im Jahr 1756 musste die sächsische Armee während des Siebenjährigen Kriegs auf der Ebenheit um den Lilienstein kampflos vor der preußischen Armee Friedrichs des Großen kapitulieren. Auch 1813 und 1866 marschierten Truppen um den Lilienstein, es kam aber zu keinen Kampfhandlungen. 1865 wurde für die sächsische Landesvermessung eine Triangulierungssäule auf dem Lilienstein errichtet. Aus Anlass des 800-jährigen Bestehens des sächsischen Herrscherhauses der Wettiner wurde 1889 ein 16 m hoher Obelisk als Gedenksäule vom Gebirgsverein errichtet. Er gleicht in der Form etwa einer Kursächsischen Postmeilensäule.
Die Legende erzählt, dass der Lilienstein dereinst nach einem rauschenden königlichen Fest auf dem Königstein von August dem Starken an den preußischen König Friedrich Wilhelm I. verschenkt, von diesem aber wieder zurückgegeben wurde.
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